Mit einem großen Festakt wurde am 22. Oktober 2024 die AIDA-Halle auf dem RT_Unlimited-Gelände am Innoport in Reutlingen offiziell eröffnet. Autonomes Fahren, innovative KI-Entwicklung und die Vernetzung von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik in einer der größten Testumgebungen Deutschlands – das ist das Projekt AIDA (Artificial Intelligence DAta-incubation centre) der Hochschule Reutlingen. Rund 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft feierten gemeinsam mit den Projektpartnern und bekamen exklusive Einblicke in die Zukunftstechnologien rund um das autonome Fahren.

Die AIDA-Halle ist mit einer Gesamtfläche von 2.700 Quadratmetern eines der größten Real- und Testlabore in Deutschland zur Erforschung des autonomen Fahrens im urbanen Umfeld. In der Halle können Verkehrssituationen besonders realitätsnah simuliert werden – inklusive Fußgängern, Radfahrern und anderen Verkehrsteilnehmern. Unterstützt wird die Forschung durch ein groß angelegtes Motion-Capture-System, das die Bewegungsdaten von Personen in Echtzeit aufzeichnet und so ein sehr genaues Bild von möglichen Verkehrsszenarien liefert.
Zahlreiche Vertreter aus Politik und Wirtschaft waren bei der Veranstaltung anwesend. Arne Braun, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, lobte in seinem Grußwort die Innovationskraft des AIDA-Projekts und betonte dessen Bedeutung für die Zukunft der Mobilität. Auch Thomas Keck, Oberbürgermeister der Stadt Reutlingen, zeigte sich überzeugt, dass AIDA die Entwicklung nachhaltiger Mobilität im urbanen Raum insbesondere im Hinblick auf den Fußgänger- und Radfahrerschutz massiv voranbringen wird. Christian Erbe, Präsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK), betonte die Relevanz solcher KI-Forschungsprojekte für die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit des Landes. Mit großer Leidenschaft für das Thema autonomes Fahren sieht er in den Ergebnissen des AIDA-Projekts einen entscheidenden Schritt, um das Fahren in Zukunft sicherer zu machen. Prof. Dr. Hendrik Brumme, Präsident der Hochschule Reutlingen, hob die zentrale Rolle der engen Zusammenarbeit mit Industrieunternehmen und anderen Forschungseinrichtungen hervor. Sie ist die Basis für erfolgreiche Forschung, von der letztlich alle profitieren“, sagte er in seiner Eröffnungsrede und betonte, dass ausreichende finanzielle Mittel allein ohne starke Partnerschaften nicht ausreichen.
Die Podiumsteilnehmer des von Prof. Dr. Curio moderierten Eröffnungspanels, Dr. Thomas Weißwange (Honda Research Institute Europe), Dr. Ulrich Kreßel (Mercedes-Benz AG) und Prof. Dr. Oliver Bringmann (Universität Tübingen), waren sich einig, dass das autonome Fahren nicht nur ein Trendthema ist, sondern eine entscheidende Weichenstellung für die Gesellschaft darstellt.

Live-Demonstration des Motion Capture Systems
Bei der Eröffnung bekamen rund 200 Gäste einen Einblick, wie das AIDA-Team unter realistischen Bedingungen forscht. Eine Live-Demonstration veranschaulichte, wie die Bewegungserfassung genutzt werden kann, um Fußgänger in verschiedenen Szenarien zu
simulieren – wie etwa Gruppen, die die Straße überqueren, oder komplexe
Interaktionen zwischen autonomen Fahrzeugen und Fußgängern.

RT_Unlimited + AIDA
Die Gewerbeimmobilien Reutlingen GmbH & Co. KG (GER) präsentierte sich auf der Eröffnungsveranstaltung von AIDA mit RT_Unlimited, dem Kooperationspark für smarte Produktion in Reutlingen. Bei der Veranstaltung zeigten Vertreter auf, wie RT_Unlimited nicht ausgelastete Industrieflächen in einen dynamischen, digital gesteuerten Industriepark verwandelt, der intelligente Produktion, offene Innovation und kollaborative Forschung fördert.
Ein Einblick in die generative KI
Der AIDA-Partner colugo GmbH präsentierte eine interaktive Demonstration generativer KI. In dieser Installation wurden die Bilder der Besucher in Echtzeit erfasst und von fortschrittlichen Diffusionsmodellen in einem durch eine Texteingabe vorgegebenen Stil neu interpretiert.

Mercedes Benz AG
Der AIDA-Partner Mercedes-Benz AG stellte sein mit Sensoren ausgestattetes Testfahrzeug vor, das für die Datenerfassung beim autonomen Fahren entwickelt wurde. Das Fahrzeug verfügt über eine fortschrittliche Sensorik, darunter LiDAR, Radar, hochauflösende Kameras und ein Datenerfassungssystem.

Forschungshighlights der Hochschule Reutlingen und der Universität Tübingen
Forscher der Hochschule Reutlingen und der Universität Tübingen präsentierten ihre veröffentlichten Arbeiten zu den Themen menschliche Aktionserkennung, Transfer-Lernen, Unsicherheitsschätzung, Mensch-Fußgänger-Interaktion in der virtuellen Realität und autonomes Fahren.

dSPACE GmbH
Die dSPACE GmbH, einer der AIDA-Kooperationspartner, präsentierte auf der Eröffnungsfeier von AIDA ihre AURELION-Sensorsimulationslösung für autonomes Fahren. Ihre Präsentation zeigte die Sensordatenfusion von RADAR-, LiDAR- und Kamerasystemen, visualisiert mit dem grafischen Framework RTMaps.
STAR COOPERATION GmbH
Der AIDA-Kooperationspartner STAR COOPERATION GmbH war auf der Veranstaltung vertreten und präsentierte neben den FlexDevice-Controllern auch das „AIDA CAR“, eine für das AIDA-Projekt entwickelte mobile Sensorplattform.
HEIDI@AIDA
Auf der AIDA-Veranstaltung stellte das HEIDI-Projekt sein innovatives adaptives Schnittstellendesign für Mensch-Maschinen-Interaktionen anhand des HEIDI-Demonstratorfahrzeugs vor, welches von der Marelli Automotive Lighting Reutlingen (Germany) GmbH bereitgestellt wurde. Das EU-Projekt HEIDI bringt wichtige AIDA-Partner zusammen, darunter die Hochschule Reutlingen, das Honda Research Institute Europa GmbH, die Universität Alcalá und die NISYS GmbH, um gemeinsam innovative Lösungen für die Gestaltung digitaler Schnittstellen voranzutreiben. Darüber hinaus waren die HEIDI-Partner Bayerische Motoren Werke AG und Marelli Automotive Lighting Reutlingen (Germany) GmbH anwesend.

obsurver UG
Der assoziierte AIDA-Partner obsurver UG war ebenfalls auf der AIDA-Veranstaltung anwesend, wo sie ihre innovative, patentierte ADAS-Sensordegradationslösung vorstellten. Dieses System kombiniert die Überwachung während der Fahrt mit werkstattbasierten Inspektionsprotokollen, um einen Leistungsabfall der Sensoren zu erkennen und abzuschwächen – so wird sichergestellt, dass fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme während der gesamten Lebensdauer eines Fahrzeugs optimale Sicherheit bieten.

TWT GmbH
Der AIDA-Kooperationspartner TWT GmbH war ebenfalls auf der Veranstaltung anwesend, wo sie ihre innovative Tronis®-Plattform vorstellten eine virtuelle Prototyping-Umgebung, die eine moderne 3D-Spiel-Engine verwendet, um Fahrszenarien mit dynamischen Effekten wie sich bewegende Baumschatten und nasse Straßenreflexionen realistisch zu simulieren. Das Ziel von Tronis ist die Beschleunigung der ADAS-Entwicklung.
NISYS GmbH
Der AIDA-Kooperationspartner NISYS GmbH demonstrierte auf der AIDA-Eröffnungsveranstaltung seine intelligenten Lösungen zur Sensorintegration und Datenanalyse.
banto UG
Der AIDA-Kooperationspartner banto UG war ebenfalls auf der AIDA-Veranstaltung vertreten und präsentierte seinen innovativen Ansatz für intelligente Terminplanungslösungen, die im AIDA-Projekt für eine reibungslose Teilnehmerrekrutierung eingesetzt werden sollen.
PARAVAN GmbH
An der AIDA-Eröffnungsveranstaltung nahmen auch Vertreter der PARAVAN GmbH und von Arnold NextG teil. PARAVAN ist bekannt für seine innovativen Technologien und sein Engagement für integrative Mobilität und bietet kundenspezifische Mobilitätslösungen für Menschen mit Behinderungen.
Fraunhofer IAO
Auf der AIDA-Eröffnungsveranstaltung präsentierte das Fraunhofer IAO dem Publikum ihre CoLEDWall-Technologie. Dieses innovative System liefert multiperspektivische Echtzeit-Ansichten von 3D-Objekten und ermöglicht interdisziplinären Teams eine nahtlose Zusammenarbeit – ohne VR-Headsets verwenden zu müssen.

Nach dem offiziellen Programm und den Live-Demonstrationen waren die Gäste eingeladen, eine Auswahl an frisch zubereiteten Speisen und Getränken zu genießen, die vom Foodtruck Die Gute Laune bereitgestellt wurden. Die Veranstaltung wurde musikalisch durch sanfte Saxophonmusik von Prof. Dr. Benjamin Himpel begleitet.
